Montag, 8. September 2014

Eine runde Sache mit „kleinen Umwegen“, 9689 km


Sonntag 31.08. bis Freitag 05.09.2014






In den letzten fünf Tagen meiner Reise, ging es in einem zickzack Kurs durch Italien, Frankreich und die Schweiz nach Hause.

Auf italienischem Boden, genoss ich dann nochmal die Toskana auf Nebenstrecken bevor ich mich in die Tunnelserie an der Ligurischen Küste, begab. Als es dann an der Cote d´Azur  zu dolle wurde, bog ich ab in die französischen Seealpen, über Annot nach Castellane.



Dort traf ich mich mit meinem Sohn und seiner Freundin auf einem Campingplatz. Es gab natürlich beiderseits viel zu erzählen.



Am nächsten Tag fuhr ich durch zauberhafte Landschaften der Seealpen in Richtung italienische Autobahn. Ziel war Davos. Um 20:00 war ich dort mit meinem Kurschatten verabredet. Also mach hin, es waren einige Kilometer noch runter zu spulen. Trotz der knappen Zeit konnte ich an ein oder zwei, drei Pässchen nicht vorbei fahren.

Auf den sehr guten Straßen in den französischen Seealpen und schweizer Alpen konnte ich natürlich auch meine Reifen wieder etwas rund Fahren.
Mit der Reifenwahl vor der Reise, ist die Empfehlung (Metzler) von meiner BMW Werkstatt aufgegangen. Für dieses Einsatzprofil hat der Reifen in Sachen Verschleiß eine sehr gute Note bekommen. Anfangs war ein schrappendes Abrollgeräusch auffällig, das sich dann auf den türkischen Spezialstraßen zum Frühwarnsystem entpuppte. Also alles richtig gemacht.

Pünktlich um fast 20:00 Uhr war ich in Davos bei meiner lieben Kurschattin angekommen. Da ich sowieso die Wanderschuhe als Motorradstiefel dabei hatte war eine kleine Wanderung in den Bergen mit Einkehr, eine gelungene Abwechslung. Die beiderseitige Freude und die Sehnsucht, dass ich wieder heile zurück bin, waren natürlich groß. Der Nachmittagabend in der Insiderkneipe EX war viel zu kurz zum Schwärmen, um alles zu besprechen sowie Kurerfolge zu bestaunen. Alles weitere daheim …


Die finale Etappe war dann ein gemütliches cruisen durch die Schweiz, am Bodensee entlang, durch das schöne Murgtal, an meinem Heimatort Gaggenau-Hörden (bekannt auch als Schmalzloch in der fünften Jahreszeit) vorbei zu meinem Wohnort Waldbronn.

Während dieser Reise wurde ich nur zweimal von Gewitter und Regen belästigt. Einmal Gewitterregen vor Kappadokien und auf der letzten Etappe mit Nieselregen am Bodensee entlang. Ansonsten auch hierbei immer Glück gehabt. Mal war der Regen vor oder mal hinter mir. Was nach Insider Kenntnissen nach, auch außergewöhnlich gewesen sein muss, dass ich an der Schwarzmeerküste nicht einen Tropfen abbekommen habe. Dem Regen sei Dank!

Der treueste Weggefährte, von meinen Schutzengel mal abgesehen, war natürlich mein Motorrad, die BMW GS 1200! Es ist eine echte Wunderwaffe mit dem notwendigen Bums, für solche Reisen mit schwerem Gepäck. Auch auf Strecken mit unbefestigtem und schwierigem Untergrund tadellos. Ich scheue mich wirklich dieses Motorrad als Moped, wie es viele Biker tun, zu bezeichnen. Mopeds hab ich genügend in der Türkei gesehen. Da hören die „Motorräder“ bei 200 ccm auf. Bin froh ein solches Teil zu besitzen!


 
Mein Engelsrufer Glöckchen
Als bestes Invest für diese Reise war eindeutig der Sitz, der für meinen Anspruch angefertigt wurde. Auch nach Ende dieser Reise mit abgesessenen 9689 km kann ich diesen Eindruck bestätigen. Während der einzelnen Etappen war ich schon so weit, dass ich dachte, jetzt muss doch mal mein Hinterteil wehtun. Nein nichts. Wie schon in einem vorherigen blog angemerkt, trieb mich der Sitz nicht einmal zum Absteigen.

Schlechtestes Invest war meine Helmkamera von HD GHOST 1080P DRIFT. Bei dieser CAM die eigentlich von der Performance gut ist, hat die Akku Leistung versagt. Obwohl ich während der Fahrt die Kamera und Fernbedienung, die ich am Lenker installiert hatte, laden konnte. Aber in diesem Betriebsmodus war die Kamera über die Fernbedienung nicht bedienbar.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei allen bedanken, die mich mit Rat und Tat, vor und während der Reise unterstützt haben.
Frauke, Kai, Martina & Jo, Evelyn, Fa. Car inside, Dirk, Ahmed, Haci und nicht zu vergessen meine Schutzengel.
Ich hatte sehr viel Spaß auf der Reise, habe für mich viele Erkenntnisse mitgenommen um manches besser oder überhaupt verstehen zu können, hatte nur angenehme Begegnungen, habe vieles außerhalb des klassischen Tourismus erlebt und gesehen, konnte vieles nicht glauben was ich sah. Auf jeden Fall, ich bin wieder glücklich und gesund zu Hause! Die einzigen Verluste die ich zu verbuchen habe sind 3 kg.

Was ich allerdings nicht geschafft habe, ist einmal mit einer türkischen Frau ein Schwätzchen zu halten.

Obwohl ich zugeben muss, dass ich wenig Motorradreisende und so gut wie keine Einzelfahrer gesehen habe, kann ich mit dieser Erfahrung sagen: „ Die Reise als Einzelfahrer ist machbar, wenn man sich konsequent an Regeln hält“!
Vielleicht gibt es ja mehr Motorradreisende in den statistisch kühleren Monaten September/Oktober?

Bitte entschuldigt meine Schreibweise, wenn ich mich manchmal neben der deutschen Grammatik ausgetobt habe. Und wenn jemand einen Schreibfehler gefunden hat, der darf ihn dann auch gerne behalten!
Meine nächste Aufgabe ist, mein Motorrad wieder auf Hochglanz und den vielen ausgehärteten Sprühasphalt runter zu bringen.

Mein Fazit ist: Istanbul, Ankara und Antalya sind nicht allein die Türkei.


Ciao….