Die Fahrt
durch das morgendliche Markttreiben mit den vielen Menschen und Fahrzeugen
forderte schon eine hohe Aufmerksamkeit um hier schadensfrei aus der Stadt zu
kommen.
Die Strecke
in Richtung Izmir war jetzt landschaftlich nicht so der Bringer. Flach
auslaufend in Richtung Küste. Geprägt durch den schon beschriebenen
Traubenanbau und zunehmendem Oliven Bestand. Aber gravierend weniger
Baustellen. Hier hat man die Straßen vielleicht schon repariert oder vielleicht
gleich richtig gemacht.
Für das
heutige Quartier habe ich mir ein höher preisiges Hotel ausgesucht. Wie schon
mehrfach, auch diesmal über booking.com. Fazit zu diesen Buchungen ist kurz und
simpel: Höherer Preis heißt nicht besseres Hotel. Gute Bewertung heißt nicht
gutes Hotel. Stellenweise hab ich den Eindruck, dass die Beurteiler in anderen
Hotels waren. Die gewünschten Rückmeldungen für die türkischen Hotels von
booking.com hab ich natürlich sehr sorgfältig durchgeführt.
Sie darf vorne mit drauf... |
Sie dürfen hinte drauf.... |
Die
Küstenlandschaft wie auch die kurzen Abstecher in Ortschaften zeigten
eigentlich, wie überall an den Küsten, den gleichen Charakter. Nur in den
Ortschaften vielleicht eine größere Dichte. Alles etwas enger und weniger
überschaubar. Und immer wieder zu beobachten und hörbar, diese engagierten
Unterhaltungen mit entsprechender Gestik. Was die auch immer zu verhandeln und
zu erzählen haben?
Wenn man die
Finnen oder Schweden kennt, so schätze ich, ist ein Tagesspensum von einem Tag und
einer Person, die Menge was ein Skandinavier die ganze Woche nicht spricht.
Im Hotel,
das etwas abgelegen war, nun endlich angekommen. Mit der Beschreibung von
booking.com im Gedächtnis, wollte ich ja den Sonnenuntergang mit Blick auf die
Dardanellen genießen. Entweder von den großzügigen Restaurant-Terrassen oder
vom pool & beach Bereich.
Die
Überraschung stand mir im Gesicht. Im Normalfall, also bei längerem Aufenthalt,
steht da in der Regieanweisung: „ Heh, sofort Chef spreche wolle“!
Hotelanlage
aus den 70er, Teppichboden wellt sich großflächig im Zimmer so dass die Tür von
der Minibar schier nicht auf ging. Steckdosen lose in der Wand. Balkontür oben
kleiner als der Rahmen. Badewanne als Dusche mit einer ausgeprägten
schimmeligen und grobschlächtigen Silikonverarbeitung. Da allgemein in den
Hotels noch geraucht werden darf, kommt man nach dem Einschalten der
Klimaanlage auf den echten Kaltrauchgenuss.
Ca.40 m
Strand feinsandig, ungereinigt und mit grobem Kies im Wasserbereich. Rechter
Hand einen rostigen Bauzaun der ca 8 m in das Wasser ragt. Linkes Strandende,
eher mit Müll markiert.
Ich muss
hier aber zur Ehrenrettung der türkischen Hotels sagen, dass dies keinesfalls
der Standard war. Bei den von außen eher weniger wirkenden Hotels und
günstigeren Zimmern, war ich meistens positiv überrascht. Der hier hat
natürlich den Vogel abgeschossen
Nachdem ich
das alles so akzeptiert habe war meine Devise, mach das Beste draus.
Kurzer Hand
hab ich mir einen jungen Hotelangestellten zur Seite genommen und ihn gefragt:
„ Wo gehen hier die Einheimischen ins Essen“?
Mit der Wegbeschreibung auf einem Blatt Papier, die auf den ersten Blick
eher aussah wie die ultimative Verzweiflung, fuhr ich los.
Glatt
gefunden! Speisekarte gibt es keine. Lediglich eine Frischfischauslage und eine
Frischfleischauslage. Meine Bestellung hat den Wirt etwas irritiert, weil ich
ihm klar machen wollte, von allem etwas! Ergebnis war Tomatensalat klassisch,
frittierte Sardellen und Fleisch wollte ich auch noch. Ich deutete auf eine
Geflügelschüssel. Die Antwort auf mein Fragen war: „Bird“. Ja was für ein Bird?
Antwort war wieder: „Bird“. Ich nochmal, mittlerweile waren wir zu viert um
diese Auslage: „Ja ihr müsst doch wissen was für ein bird“? Die Antwort war wieder, diesmal mit
Achselzucken: „ Bird“. Der jüngere von diesen drei Herrschaften fing an etwas
zu schmunzeln. Ich daraufhin: „ Also dann bitte für mich genau zwei von diesen
birds nach den Sardellen“. Beim Getränk entschied ich mich für eine Flasche
Weißwein eisgekühlt mit verheißungsvollen Namen, Helena. Es sollte keine
Verdammnis werden.
So jetzt
wurde mir der Tisch zugewiesen. Herrlich durch den gefliesten Raum durch, eine
Treppe hinunter auf den Sandstrand. Ein weiß gedeckter Tisch und ca 6 m Abstand
zum leicht daher schwappenden Meer. Was will man mehr?
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Was waren das nun für birds ..... |
Ich genoss
die Atmosphäre das Essen und den Wein. Doch da wäre man auch gerne zu zweit.
Übrigens die
birds, die im Rohzustand rotfleischig sind, waren auf jeden Fall kleiner als
Wachteln.
Den Rest überlasse ich eurer Phantasie…
Den Rest überlasse ich eurer Phantasie…