Über den Bosporus nach Asien.
Diese
Zeitangabe hat absolut nicht gestimmt.
Das
verkehrstechnisch schwierigste Teilstück lag wiederum in Istanbul. Obwohl ich
auf Anraten von meinem Hotelier nach der
angeblichen Rushhour gestartet bin, hatte ich alles andere als freie Fahrt.
Erschwerend
kam hinzu, dass mein Navi so ziemlich früh nach Abfahrt, schraffierte
Sperrfläche auf dem Display angezeigt hat. Also bin ich nach Kompass gefahren
um wenigstens die Grobrichtung nicht zu verlieren. Die Autobahnnummer nach
Ankara das ja vorerst meine Richtung war wusste auch, tauchte aber vor mir
nicht auf. Also in Istanbul nach Karte oder Kompass zu fahren, bei diesem
„schießwütigen“ Verkehr ist ein Unding. Da hab ich selbst unterm Helm über mich
gelacht. Die frohe Botschaft meiner Tankanzeige trieb mir zusätzlich den
Schweiß aus allen Poren!
Also Galata
Brücke übers Goldene Horn geschafft, weiter zum Bosporus. Ich fand die
Anschlussstelle zur Autobahn 0-1 um über den Bosporus zu kommen. Was ich alles
mit meiner Action-cam fotografieren und filmen wollte! Meine Hauptaufgabe lag
darin in dem „schießwütigen“ Verkehr nicht getroffen zu werden. Dann dringend
tanken, dann dringend an einem größeren Rasthof an ein brauchbares Wifi zu
kommen um die Türkeikarte auf mein NAVI auf zu spielen.
Also gut,
auf asiatischem Boden an einer Ecke, hab ich die alles entspannende Shell
Tankstelle angefahren. In der Türkei bekommt man ja noch getankt, hab ich auch
genossen.
Ich fuhr
automatisch an die grüne Zapfstelle und der Tankwart kommt mit hastigen
Schritten.
Er tankt und
beide schauen wir ins Tankstutzenloch. Dann kam es zum Gespräch. Er hebt den
Kopf und sagt: “Ankara“? ich schüttle den Kopf und sage: “Trabzon“. Tankvorgang
beendet, er hängt ein und ich schließe den Tank und baue mein Tankrucksack
wieder drauf. Er zeigt mir fünf ausgestreckte Finger und sagt:“ Kilometre“ und
macht mit der ganzen Hand einen ausgeprägten Linksschwenk und sagt:“Karabük“!
Ich nicke verständnisvoll und bedanke mich. Eben hat ein hilfreicher und
prägnanter Informationsaustausch stattgefunden. Zwei Pfadfinder haben
gesprochen, Hugh!
Nachdem das
mit dem Navi wie erhofft, funktioniert hat kam trotz erbarmungsloser Hitze
wieder ein Lächeln auf. Die zweite Etappenhälfte war entspannend bis auf die
vielen und teils endlose Straßen Baustellen. Der Landschaftscharakter erinnerte
mich stark an die toskanische Hügel und Weitläufigkeit.
In
Safranbolu angekommen, war ich froh, wieder spontan ein Hotel gefunden habe.
Diesmal an der Hauptstraße ohne Klimaanlage für 60 TL incl. Frühstück, türkisch
klassisch. Diesen Umstand konnte ich dann in der Nacht gut bewerten bei offenen
Fenster.
Dass
Safranbolu Weltkultuerbe ist und der Name aus der Zeit stammt, wo Safran hier
angebaut und vermarktet wurde, nur am Rande bemerkt. Ihr habt bestimmt
Verständnis, wenn ich in meine Reisedoku jetzt nicht die ganzen Infos von
google und sonstige Reiseführer, rein kopiere. Wenn es mir gelingt meine
Erlebnisse und Erkenntnisse, etwas neben der Spur zu dokumentieren bzw. euch
teilhaben lassen kann, so sei meine Mission erfolgreich.
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