Dienstag 19.08.2014 324 km
Erzurum - Bingöl – Elazig / Harput
Wie jeder
nachvollziehen kann hat man so auf dem Motorrad gerade nicht so viel Platz wie
in einem Wohnwagen. Deswegen ist mein Kleiderkoffer für vier Wochen bis zu
einem bestimmten Volumen auch begrenzt. Also Bademantel, Jacket und 3 Paar
Schuhe ist nicht. Dem einen oder anderen
fiel auf, dass ich oft mit gleicher Kleiderordnung auf den Bildern auftauche.
Da ich nicht einer von der unreinen Sorte bin, setzt das vorraus, so ziemlich
jeden Tag beim Duschen auch Kleiderwäsche durchzuführen. Am besten gleich mit
Unterwäsche, Socken und Poloshirt unter die Dusche. Im ersten Waschgang
entweder mit Duschgel am Körper oder mit Rei in der Tube im zweiten Waschgang,
auch unter Dusche als Handwäsche klassisch. Da ja jetzt bekannt ist, dass ich
immer ein Stück Schnur bei mir habe, finde ich auch immer ein
Wäschetrockenplatz.
Die heutige
Fahretappe führt mich durch ein steppenartiges Gebiet. In dem viele
Hirtenzelte, Landwirtschaftsaktivitäten, sowie die dazu gehörige
Landbevölkerung mit ihren Herden zu sehen sind. Nach wie vor galt meine
besondere Aufmerksamkeit den Hirtenhunden. Oft schon erwähnt, diese Rasse aus
Sivas Kangal, die auch Türkische Löwen genannt werden. Diese Hunde haben einen
ausgeprägten Beschützerinstinkt und irgendwie hat diese Spezies auch
Motorradfahrer in ihr Beuteschema mit aufgenommen.
Bei einer für
mich maximalen Sicherheitsgeschwindigkeit von ca 60 – 70 km/h, kam auch öfters
vor, dass ich vom LKW überholt wurde. Mit dem gleichen Effekt nur mit einem
deutlich größeren Überraschungsmoment.
Einfach
sollte diese Etappe nicht werden, zusätzlich war noch gehörig Sand mit im
Spiel. Wenn dieser Sandanteil so dicht wurde, dass sogar die Sicht sehr
schlecht war, musste ich passen und Pause machen.
In Karakocan
musste ich an einer Tankstelle zwangspausieren. Aber durch eine sehr angenehme
Gesellschaft durch Mehmet, Enes, Serdar und Zeki war ich gerne in der
Zwangspause. Mehmet der als Urlauber hier noch ein paar Tage bei seiner Familie
genoss, erzählte mir ein wenig von Land und Leute. Natürlich mit Tee. Mehmet
arbeitet in Hamburg bei einer Firma, mit der er auch schon in Karlsruhe auf
Montage, gearbeitet hat. Ein sehr sympathischer Mensch.
Mehmet steht rechts, hätte mich gerne noch länger mit ihm unterhalten. |
Bei einer
weiteren Sturmpause, landete ich bei Ismet dem Obst und Gemüse Händler, direkt
neben der Straße. Kaum war ich recht abgestiegen musste ich von der großen
Vielfalt, erstmal zwei zuckersüße Feigen essen und so ging es über Trauben,
Äpfel durch das ganze Angebot. Ismet
konnte noch relativ gut Deutsch und erzählte mir von früher als er noch im Raum
Frankfurt arbeitete. Die für mich spannendsten Geschichten waren die Fahrten
auf dem Autoput durch Bulgarien. Welche Ängste die hatten und wie man sich
gegenseitig half. Beim Tee erzählte er von vielen Unfällen, bei denen sehr oft
Müdigkeit, Reifenpannen bei Nacht und rücksichtsloser LKW-Verkehr, eine Rolle
gespielt haben. Die häufig auch für viele tödlich endeten. Bei diesen
Erzählungen spürte eine große Portion Wehmut.
Mir wurde auf meiner Reise bisher immer eine ausordentliche Gastfreundschaft entgegengebracht |
Ismet hat den Autoput erlebt mt all seinen Schattenseiten. |
Ca 30 km vor
Elazig, sah ich an einer Ampelkreuzung vor einem Cafe ein höchst interessantes Fahrzeug. Ich fuhr
rechts ran und fragte mit Foto in der Hand und eindeutigen Handzeichen eine
Gruppe Männer, ob ich das russische Ding denn fotografieren dürfe. Natürlich,
auch mit eindeutigen Zeichen, erlaubte die Gruppe mir, das zu tun. Den Besitzer
konnte ich da noch nicht ausmachen. Gleich nach der Fotografiererei kam ein
Gespräch mit Hilfe dem google-Übersetzer zustande. Das kannst ja normalerweise
keinem erzählen…. Wie wir auf den durchgessenen Sofas, Weltgeschichte
besprochen haben. Problem war nur die hielten sich nicht an die Regeln und redeten
alle fast gleichzeitig auf den google ein. Zum Kopf schütteln. Eine echt nette
Runde. Der Besitzer wollte dann tauschen, mit dem Argument ich hätte dann mehr
Ladefläche. Er musste dabei selbst schmunzeln…..
Ladefläche genug, |
Dolmetscher google |
Er wollte mit mir tauschen. |
Abends im Hotel musste ich erstmals in meine Reiseapotheke greifen (Augentropfen und Schmerzgel für Nacken und Trapezmuskulatur.
Hallo Hubi,
AntwortenLöschenbin zur eifrigen Leserin Deines Blogs geworden und richtig begeistert! Das ist echt der Wahnsinn, was Du auf Deiner Traumreise alles erlebst. Und man kann durch Deinen lebendigen Schreibstil richtig mitfühlen! Weiter so....
Ich wünsche Dir noch viele tolle aufregende und spannende Tag mit vielen schönen Erlebnissen, Begegnungen und Schönheiten der Landschaft!
Pass auf Dich auf....
Liebe Grüsse Diana
Hallo Hubi,
AntwortenLöschenwir sind auch jeden Tag schon neugierig, was Du von deiner Reise zu berichten hast und verfolgen dich auf der Karte.
Sind schon gespannt auf deine Erzählungen der Details und freuen uns auf unser nächstes Treffen.
Weiter so und geb auf dich acht -
liebe Grüße
Ute und Volker