Auch in der Region von Smolensk, tobte der Krieg mit all seinen katastophalen Wirkungen.
Unterm Panzer wird hier Obst und Gemüse verkauft
Oder, es werden auch mal Hochzeitsbilder gemacht. Es ist einfach normal, dass diese Art von Gedenkstätten und Heldentafeln in der Menge existent sind. Und im täglichen Leben integriert werden.
Die Fahrt verlief zum Teil direkt an der ukrainischen Grenze entlang. Es war ein entspanntes Fahren.
Wenig Verkehr, schöne Gegend, gute Straßen und herrliches Wetter. Was will man mehr? Und der Wald kaum auch wieder. Diesmal bei Sonne, anders als wie der Einreise....
Sicht auf ukrainische Grenze |
Mittagspause |
Um 18:35 (Moskauer Zeit) passierte ich nach 3,5 h den Lettländischen Schlagbaum. War wirklich entspannter als bei der Einreise. So auch von meiner Fee angekündigt.
Ciao Russland, es war mir eine Ehre!
Während den Abwicklungen bei den einzelnen Posten kam ich mit einem polnischen Ehepaar auf einer BMW RT ins Gespräch. Sie waren mit einer 18 köpfigen Gruppe unterwegs, die noch in Richtung Irkutsk unterwegs ist. Sie mussten sich früher ausklinken und sind ab Kazan alleine auf dem Rückweg, da sie nicht so viel Zeit haben. Es war so geplant. Die Frage an mich, warum ich alleine unterwegs sei, war natürlich auch klar.
Auf jeden Fall haben die beiden ohne mein Zutun, von Land und Leute geschwärmt und er würde auch mal so eine Tour alleine machen, wie ich es tue. Da war sie aber gerade weg...
An der letzten Passkontrolle an der lettischen Grenze kam ich noch mit einem Litauischen LKW Fahrer ins Gespräch: Bei ihm lief es an der Grenze diesmal auch sehr gut.So hat er es mir glaubhaft versichert. Er brauchte zwei Tage und eine Nacht. Dann haben wir uns per Handschlag verabschiedet und ich hab so getan, als wie wenn ich mich für ihn freuen würde....
Ich war gut in der Zeit und gondelte nach meinem Navi in Richtung Aglona in Lettland zu meinem gebuchten Quartier.
Da mein Navi mich ganz eng an der Grenze entlang führte, fingen die Strassen an, sich zu verschlechtern, bis zu Schotterpisten mit Lochmuster (25 km lang mit nicht schneller als 40/50 km/h).
Als es wieder normal wurde mit der Strasse und kaum Verkehr, sah ich auf einem langen geraden Stück, auf der Gegenfahrbahn, eine Person samt Fahrrad liegen!
Nach der Person fuhr ich auf dessen Fahrbahn und hab das Motorrad mit Volllicht und Warnblinker abgestellt.
Der Mann war bei Bewusstsein , stützte sich auf seinem Ellenbogen ab und schaute zu wie seine Kopfwunde eine immer größer werdende Blutlache füllt. Ich sprach ihn an und er murmelte irgendwas vor sich hin.
Mittlerweile kam ein junger Lette dazu der auch gut englisch sprach. Meine Frage nach Verbandskasten und Warndreieck war unnötig. Der Mann schien alkoholisiert. Ich holte mein Biker-Verbandspäckchen und verpasste dem Kerl mal einen Turban.
Der junge Lette spendierte noch Wasser um den Burschen transportfähig zu machen samt Fahrrad. Wir packten mit vereinten Kräften erst das Fahrrad in den Kombi dann den hergerichteten Patient.
Beide mussten wir schon etwas schmunzeln... Der junge nahm in mit bevor er vielleicht noch in einen Schockzustand kommt.
Keine fünf Kilometer weiter, an einer Bushaltestellen-Ausfahrt, liegt wieder einer, wie erschossen.
Das darf doch nicht wahr sein. Ich wieder aus dem Sattel und hab den Jungen angesprochen. Rozzevoll der Bursche und die halbe Gesichtshälfte verkratzt und verschrammt, wie Unterarm und Knie. Ich entschied nicht lebensbrohlich. Dann zog ich ihn wie ein Kartoffelsack an die Seite der Sitzbank. Erst als ich ihm mit Desinfektionsmittel den Sand und Steinchen aus dem Gesicht wischte, kam er so halbwegs in sein Leben zurück. Mit meinen restlichen Verbandsmaterialien versorgt, ließ ich lebend und sitzend zurück.
Dann die Erfüllung mit meinem Quartier....
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Kein eigenes Bad, kein Platz, kein garnichts........... Meine Botschaft an booking.com habe ich abgestzt. |
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