Sonntag, 13. August 2017

Quer durchs weite Land.

10. - 12.08.2017 Slatoust nach Wolgograd 1633km, in drei Fahretappen:
Slatoust - Suchodol 629 km
Suchodol - Engels  551 km
Engels - Wolgograd 453 km

Nachdem meine Reise wieder gen Westen ging, genoss ich noch die Ausläufer/ Hügellandschaft vom Ural. Das Wetter zeigte sich von der besten Seite und wurde zunehmend sonniger und wärmer. Auf der Südstrecke an der Wolga entlang hatte ich schon 35°C in der Anzeige. Regelmäßige Trinkpausen waren wieder Pflicht.
Wie das Wetter sich entwickelt hat, so gut waren dann auch die Strassenverhältnisse auf der M5. Diese klassische Fernverkehrsstrasse (noch mit ordentlich Baustellen) bis über den Ural hinaus, war natürlich gespickt mit LKWs. Ergo, permanentes Überholen war erforderlich um einigermaßen einen Schnitt zu bekommen. Natürlich auch  um aus den dunklen Abgasfahnen der Laster herraus zu kommen.

Auf dieser Etappe wurde ich zweimal von der Polizei angehalten: Einmal nur anscheinend mich näher zu betrachten, mit reden war ja nicht so viel. Es blieb beim woher / wohin und so etwas wie gute Reise. Beim zweiten Mal war Pass- / Visa- und Führerscheinkontrolle (EU-Schein hat ausgereicht) dann noch woher / wohin und gute Reise. Bei beiden  Stops waren die Polizisten absolut freundlich und wohlwollend zu meiner Reise, die ich als Karte seitlich auf meinem Alukoffer aufgeklebt hatte.
Mittagessen auf einem typischen LKW Rastplatz mit typischer Kneipe.
Wie ich westwerts mich vom Ural wieder entfernte, zeigte sich die hügelige Landschaft abwechslungsreich als echter Hingucker. Riesig große Sonnenblumenfelder und durch das typische Berg und Talfahren hatte ich immer wieder den Eindruck, das Land wird immer weiter. Was es ja auch wurde. Ich wollte die Eindrücke aufs Foto bringen, zwecklos es wurde immer weiter. Ich war nur am Staunen und vergaß die Zeit.

Wie es hinterm Ural aussieht, bleibt mir verborgen, denn dort ist es ja nochmal ein Stück weiter . Es gibt Leute, die meinen... je nach dem.... gibt es da .... Tickets hin....(Insiderwissen)😏👷😜!
Es hörte nicht auf mit weiter werden. ...
Was aber immer präziese funktioniert bei diesen Entfernungen ist, dass die Tankstellen mit gutem 95er Kraftstoff, maximal 30 km auseinander liegen. Ich habe bevorzugt bei LUK-Oil getankt.
In Russland ist es ja so, dass man vor dem Tanken bezahlt. Also Position an der Säule beziehen, rein zur Kasse, Literangabe , Kraftstoffart und Pumpennummer angeben. Bezahlen und tanken. Alles mit Kreditkarte bis runter zum Kaffee! Ich hab wegen der Verständigung wegen mit meinem Akzent, diese Inhalte auf einen vorbereiteten Zettel geschrieben und mit der Hand auf die Pumpe gedeutet. Hat bestens funktioniert. Diese Leute sind ja willig, hilfsbereit und wollen ja auch tanken.
Hilfreich ist natürlich, wenn du nicht mehr Liter orderst als in deinen Tank passen. Sonst wirst du zur Kassenbremse.

 An der M5 entlang immer wieder groß angelegte Verkaufsmärkte, mit allem was man halt so beim Vorbeifahren so einkaufen kann. Ich musste mal wieder anhalten, bei so viel glänzendem Edelstahl. Also dieser junge Mann da neben mir, hat mir in einem echt gutem Schuldeutsch erklärt dass dies Schnapsmaschienen sind und zwar echt gute. Es war köstlich, der wollte mir tatsächlich mir so ein Ding verkaufen. Ich sagte wohin damit oder hast eines mit Räder dran? Darauf musste auch er lachen... Aus was die ltztlich Schnaps machen und wie das Zeug schmeckt bleibt offen. Ein ganz lieber  Kerl , der Kerl da...

Diese Fernfahrer sind von St. Petersburg zum Baikal unterwegs: Mercedes gut...
Was die auch immer zu schrauben haben. Immer wieder steht ein Laster am Strassenrand oder auf so einem staubigen unebenen Platz und hat das Fahrerhaus vorgekippt oder wechselt Reifen. Es sind schon arme Trucker. Da ist nicht mal anrufen und es kommt jemand mit Sprinter und wechselt mit bester Ausrüstung das Schadteil.
Nein die liegen im Dreck unterm Auto, egal bei Regen oder Hitze, mittags abends egal.
Nicht unbegründet, ist dass bei jeder größeren Tanke im Rauchimbissbuden, auch Reifenhändler vor Ort sind. Runderneuert versteht sich!


In Engels wollte ich auf die Spuren der Wolgadeutschen kommen. Gefunden habe ich nur das Bierhaus und in Saratov kann man an verschiedenen Gebäuden, deutsche Spuren erkennen. Engels die als Hauptstadt der Wolgadeutsche galt, hat auf jeden Fall eine tolle fas 3 km lange Brücke. Die lange als längste Brücke Europas galt.

Dafür fand ich die Landestelle vom Gagarin seiner Kugel, südlich von Engels bei Smelowka
 ( N51°16´49.38´´ / E45°58´36.26´´). Also wenn die sich damals verrechnet hätten und die Erde hätte sich schon etwas weiter gedreht, wäre es durchaus möglich gewesen das Ding fliegt samt Juri auf den Kölner Dom😏.

Die Fahrt ging weiter nach Süden bei 34°C in Richtung Wolgograd, der Wolga entlang. Nur die Wolga sah ich nicht. Wenn ich mir das nochmal mit der Weite so vorstelle. Laut Karte ist sie links neben mir.
Ok, es wird schon stimmen! Ich hab sie jedenfalls nicht gesehen! Wenn ich jetzt mir den Rhein so vorstelle, mit seiner Rheinebene, links die Vogesen rechts der Schwarzwald usw.. Bin ich also in der Wolgaebene sozusagen unterwegs. Sucht man links, sucht man rechts, da sieht man, wenn man sich anstrengt, eher die Erdkrümmung hinterm Horizont. So viel dazu...

Die Anspannung steigt, denn ich komme Wolgograd immer näher. Denn das ist ja nicht nur ein Kapitel..


Der war so begeistert von meiner BMW und wollte unbedingt ein Selfi mit mir. Ich war dann wieder so begeistert von ihm, weil er so begeistert war.

Teepause.... die Fotografin hat mir die Beine abgeschnitten.
Wie wenn sie nicht schon kurz genug sind☺



1 Kommentar:

  1. Lieber Hubert, weiterhin gute Fahrt und schöne Begegnungen in diesem tollen Riesenland! Es grüßen Dich alle Deine Freunde aus Uglitsch.In Gedanken fahren alle mit! Heute war wieder Picknick mit Wolgabad angesagt. Leider ohne uns :-( Soll Dir ausrichten, sie warten auf Dich mit Ungeduld!!! LG von der Fee

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