Freitag, 18. August 2017

Kursker Bogen

15.08.2017  Sokolovkiy - Kursk 457 km


Die Großrichtung ist WestNordWest in den Kursker Bogen. Vielleicht besser bekannt als Region in der die größte Panzerschlacht des zweiten Weltkrieges.

Es dauerte nicht lange nachdem ich die M4 in Richtung Liski verlassen habe, musste ich bei einem Motorrad und seinem wartenden Fahrer, einen Stop einlegen.
Wenn sich nun mal der Hochadel unter den Boxermotoren auf weiter Flur trifft, ist es unumgänglich und höchste Zeit für ein Benzingespräch unter Experten!


Er schaute mir so beim Herfahren und rangieren zu und schon gleich war sein Aufsatzpunkt: Ja wie, kein Rückwärtsgang? Also so von mir frei übersetzt. Ohne drum herum zu reden und gestikulieren waren wir in der tiefsten Technik zum Vergleichen.

Schaltmechanik für Rückwärtsgang

Sichtbare Technik für gute Servicebarkeit

Windschutz und aerodynamische Maßnahmen mit sichtbarer und  übersichtlicher Elektrik

Kofferraum , Reserverad und dritter Sitzplatz incl. Vollumfang Beleuchtung.
Es war zu köstlich wie er all das mir mühevoll erklärte und trotzdem immer ein Auge auf die Bushaltestelle hatte. Denn wie ein echter Kavalier wartete er auf seine Frau samt ihren Einkauf. Als diese dann ankam, sprang er sofort zum Bus, übernahm die Einkaufstüten und sie hatte alle Hände frei mich herzlich zu begrüßen. Es war wie wenn auch ich auf sie wartete. Mit ihrem Schmunzeln und ihrer Mimik machte sie mir klar, dass sie dachte, über was wohl Männer reden , wenn sie Spielzeuge haben.

Mit meiner GS konnte ich eigentlichch nur mit Leistung und Hubraum punkten. Ich werde es verkraften....  Allerdings haben wir uns mit einer offenen Frage getrennt. Ob mal meine GS so alt werden wird wie seine Ural? Wir werden es nicht erfahren. Und schon zogen sie davon. Es war wieder so ein Moment, bei dem ein Stück Seele mitschwang.

Ist doch herrlich....
Mein Zwischenziel heute ist das Felsenkloster bei Diwnogorje. Ohne mich zeitlich für Besichtigung vorbereitet zu haben, fuhr ich gradewegs hin, um einfach mal zu sehen oder zu schauen...
Führung durch die 8°C kalten Höhlen mit Guide dauert zu lang und beginnt auch deutlich später. Also kurzer Spaziergang, Fotos und Flüssigkeit nachtanken. Es war wieder Mittagszeit und sehr warm.
Kloster Eingang

Auf den Klösterhöhlen in die eine Richtung geschaut....

...und in die andere Richtung zum Don gesehen...😉

Spaziergang auf den Höhlen...
Auf dem Weiterweg hab ich dann auf einem Staubweg, eine Abkürzung gesucht. Die kann dann auch so enden..... dann wieder zurück...
Da ist gleich mal eine 3/4 Stund weg.

Es ist wirklich ratsam, sich mit den Dingern nicht anzulegen. Weder mit dem Zug noch mit den "Panzersperren".


Mir war es auch wichtig bei meiner Rundreise  auch diese historischen Regionen zu durchfahren,  die sich so friedlich anmuten und in Vergangenheit sich Massensterben und Dramen abgespielt haben. Heute ist die Landschaft für deutlich Besseres genutzt, wie zum Beispiel: Riesengroße Getreidefelder.


Auf dieser Strecke, begleiten mich immer wieder die Gedenkstätten auf ehemaligen Kampfplätzen, wo sich die Russen an ihre gefallenen Soldaten erinnern . Auch hoffentlich als Mahnmale für alle und alle Zeit.



Irgendwo hin...
Ich stand vor diesem Denkmal, also schon vor den Tafeln um von den Inschriften etwas entziffern zu können, war ich grad dabei mir den Helm runter zu ziehen, klopfte mir jemand auf die linke Schulter. Den hatte ich garnicht bemerkt. Dann blieb er neben mir stehen und schaute auch teilnahmsvoll auf die Tafeln.....
Nach dem Fotografieren gingen wir dann zum Motorrad. Ihm die Routenkarte erklärt, machte er mir verständlich dass er Sorgen um meine Reifen hätte. Er deutete seitliches aufschlitzen an. Dann hätte ich ein Problem. Einen Nagelstich könnte ich selbst reparieren. Nun ich denke sein Ratschlag war, dass ich aufpassen soll, denn das kann hier sehr schnell passieren.
Er wohnt nebenan, wohin er sich auch wieder verzog, nachdem ich weiterzog.

Den kriegsgeschichtlichen Tagesabschluss, machte ich ca 20 km vor Kursk auf dem deutschen Soldatenfriedhof bei Besedino (40000 Soldaten). Dort sollen aus den ganzen Kampfregionen die gefallenen deutschen Soldaten zusammen getragen worden sein. Auch Gestorbene aus Kriegsgefangenenlager. Zum Teil auch mit anderen Nationalitäten.



 In Kursk fand ich dann ein schönes Hotel am Stadtrand..... War ein anstrengender Tag...

Bei diesem Bild kann man deutlich erkennen, dass ich nicht auf dem Motorrad sitze, sondern in dem Motorrad sitze...

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